Hochmeister Alpin
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21.5.2013: Wir stehen am Gipfel des Everest

Gut vorbereitet durch unsere Expedtionen in den vergangenen  Jahren sowie intensives Training während der vergangenen 15 Monate stiegen wir Ende März ins Flugzeug nach Kathmandu, um das grosse Abenteuer „Besteigung des höchsten Berges der Welt“ in Angriff zu nehmen.

 

Schon der 10tägige Anmarsch zum Basislager auf 5400 m ist ein beeindruckendes Erlebnis. Im Basislager selbst galt es sich erst einmal an die grosse Höhe zu gewöhnen und durch Akklimatisationstouren auf den umliegenden niedrigeren Bergen die Höhenanpassung zu fördern. Am 24.4. ging es dann erstmals durch den gefürchteten Khumbu-Eisbruch ins Lager 1 auf 6000 m sowie nach 2 Tagen weiter durch das Western Cwm, das höchste Tal der Welt, für 3 Tage ins Lager 2 auf 6400 m.

 

Nach einigen Rasttagen im Basislager führte uns die nächste ca. einwöchige Akklimatisationsrunde schliesslich über die steile Lhotsewand bis ins Lager 3 auf ca. 7400 m; damit war die Akklimatisationsphase abgeschlossen und wir warteten auf ein geeignetes Wetterfenster, das eine Gipfelbesteigung erlaubt. Bei Temperaturen von minus 30 bis 40 Grad ist eine Abschwächung des Windes im Gipfelbereich auf auf maximal 50 bis 60 kmh eine unbedingte Voraussetzung für den Gipfelgang, um diesen ohne schwerwiegende Erfrierungen überstehen zu können.

 

Am 17.5. konnten wir dann endlich zum Gipfelgang aufbrechen und erreichten am 20.5. das letzte Lager am Southcol auf knapp 8000 m, ein extrem unwirtlicher Ort in der sogenannten „Todeszone“, wo ein Überleben maximal einige Tage möglich ist. Die Anspannung war natürlich riesengross, als wir um 11 Uhr Nachts, eingehüllt in unsere dicke Daunenbekleidung und mit unseren Sauerstoffflaschen im Rucksack endlich Richtung Gipfel starteten. Trotz minus 32 Grad wurde uns aufgrund der grossen Anstrengung bei dem durchwegs sehr steilem Anstieg nicht kalt, und auch der Wind machte uns lediglich knapp nach dem Südgipfel ernsthafte Probleme.

 

Auch von den gern immer wieder zitierten angeblichen „Staus“ auf dem Weg zum Gipfel war an diesem Tag nichts zu sehen und so konnten wir bereits kurz nach Sonnenaufgang den Gipfel erreichen. Ein unbeschreibliches Gefühl nach den monatelangen Strapazen der Expedition und der langen Vorbereitung. So richtig ausgelassen Feiern konnten wir dann aber erst zwei Tage später, als wir auch den anstrengenden und gefährlichen Abstieg hinter uns hatten. Erst dort begannen wir langsam zu realisieren, dass wir es als 41. bzw. 42. Österreicher geschafft haben, den höchsten Berg der Welt zu besteigen und auch wieder gesund herunterzukommen.

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© Lukas und Josef Hochmeister