Hochmeister Alpin
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Gokyo - Kala-Pattar - Pangpoche

Gokyo – Dragnag

 

Ich esse noch gemütlich und breche dann um 10Uhr20 in Richtung Dragnag auf. Der gewaltige Ngozumpa-Gletscher ist schnell überquert; es ist aber Vorsicht geboten, da der Weg steinschlaggefährdet ist. Nach etwa einer Stunde erreiche ich Dragnag, einen Ort, der nur aus drei Lodges besteht. Obwohl ich als erster hier eingetroffen bin, ist es äußerst schwierig, ein Zimmer zu bekommen. Ich werde behelfsmäßig in einem Schuppen einquartiert, aber schließlich gelingt es mir doch noch ein Zimmer im Cho La Pass Resort für 400 Rupien zu ergattern. Am frühen nachmittag kann ich mich dann sogar waschen und rasieren – herrlich. Am Nachmittag zieht es dann wieder komplett zu; ich glaube aber, dass es morgen früh wieder besser sein wird.

 

Dragnag – Gorak Shep (5180 m)

 

Da ich heute wieder eine sehr lange Etappe vor mir habe stehe ich bereits um 5Uhr15 auf, packe meinen Rucksack sitze wenig später schon beim Frühstück: Milchreis und Honig für einen anstrengenden Tag. Die meisten Trekker sind schon lange unterwegs, als ich um 6 Uhr starte; ich gehe aber sehr schnell und so erreiche ich bereits um acht Uhr die Passhöhe. Bei strahlendem Wetter bewundere ich die umliegenden Berge und wenig später dann auch die Ama Dablam.

 

Der Pass ist grundsätzlich unproblematisch, jedoch auf beiden Seiten sehr steil: Im Aufstieg liegt noch etwas Schnee und im Abstieg führt der Weg einige Zeit über ein Gletscher. Ich steige sehr schnell ab und erreiche nach einer Stunde Dzongha, mache aber erst 30 Minuten später mit toller Aussicht auf die Ama Dablam eine kurze Pause. Um 11Uhr30, nach exakt 90 Minuten von Dzongha erreiche ich Lobuche. Dort habe ich wieder Handyempfang und erreiche während einer fünfzehminütigen Pause meine Eltern. Nach weiteren 75 Minuten, exakt 7 Stunden nach meinem Abmarsch von Draghnag erreiche ich Gorak Shep.

Nach einigem Suchen bekomme ich ein schönes Zimmer in der Buddha Lodge. Ich bin ziemlich erschöpft, esse noch eine Suppe und lege mich dann eine Stunde hin. Am Nachmittag steige ich noch auf eine Anhöhe; ich geniesse noch kurz den Ausblick, bevor es weiter zuzieht und auch schon ziemlich kalt wird.

 

Gorak Shep – Pangpoche

 

21.10.: Ich wache um sechs Uhr auf, draußen liegt frischer Schnee und es ist dichter Nebel. Ich frühstücke und lege mich danach nochmals in mein Zimmer. Als ich kurz nach halb Acht aus dem Fenster sehe, beginnen sich die Wolken langsam aufzulösen und die Sonne kommt etwas hervor. Sofort starte ich den Anstieg nach Kala Pattar. Auf halben Weg treffe ich wieder die vier Österreicher; der Everest liegt inzwischen fast völlig frei vor uns. Um 8Uhr45 erreiche ich den Gipfel des Gipfel des Kala Pattar; die umliegenden Gipfel sind nun völlig frei zu sein: das hätte ich als ich aufgestanden bin nicht erwartet. Der Ausblick ist gigantisch und außer mir und den österreichischen Trekkern ist fast niemand am Gipfel. Wir bleiben ein Stunde oben, dann zieht es auch schon wieder zu. Als ich Kala Pattar verlasse, ist von den Bergen fast nichts mehr zu sehen; die Trekker, die erst jetzt am Gipfel stehen werden sich sicher ärgern, nicht rechtzeitig oben gewesen zu sein.

 

In Gorak Shep trinke ich noch Kaffee, breche um 10Uhr45 auf und erreiche in 65 Minuten Lobuche, wo ich zu Mittag esse. Um 12Uhr30 gehe weiter und treffe erneut die österreichische Gruppe, die ich lange Zeit begleite. Am Weg kommen wir an den Everest-Memorials vorbei und halten kurz inne. Danach gehe ich allein weiter, während es wieder komplett nebelig wird. Nach 50 Minuten erreiche ich Pheriche und nach 75 Minuten Pangpoche. Ich brauche noch zwanzig Minuten, bis ich die Sonam Lodge, den vereinbarten Treffpunkt mit dem Ama Dablam Team, finde. Kurz nach 16 Uhr bin ich dann endlich dort.

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© Lukas und Josef Hochmeister