Zumsteinspitze (4563 m), Signalkuppe (4554 m), Parrotspitze (4432 m), Vincentpyramide; 8. – 10. April 2009
Zu Fuss gehen wir in der Früh zum Lift, der uns um 9 Uhr auf 2900 m bringt; von dort geht’s auf pickelharter Eispiste runter auf 2500 m, wo wir nach einer weiten Querung unseren Aufstieg zum
Refugio Gnifetti auf 3746 m beginnen. Gemütlich geht es mit mehreren Pausen in ca. vier Stunden, zuletzt sehr exponiert und mit einem Fixseil gesichert, zur Hütte. Wir
haben relativ wenig Sicht beim Aufstieg und zum Teil wieder hohe Temperaturen. Zu unserer Überraschung sind wieder kaum Leute in der riesigen Hütte, die eine schöne Sonnenterrasse aufweist und sehr
gutes Essen serviert.
Am nächsten Morgen brechen wir sehr zeitig auf; das Thermometer zeigt minus 15 Grad. Bei wunderbarer Sicht geht’s zuerst auf die Zumsteinspitze, wo die letzten 50 hm über einen ausgesetzten Grat ohne Schi geklettert werden müssen; am Gipfel ist es sehr windig und kalt und wir steigen rasch wieder ab. Danach geht es in einer kurzen Querung wieder mit Schi Richtung Signalkuppe, die wir wieder zu Fuß besteigen. Direkt auf der Signalkuppe steht Europas höchste Berghütte, die aber im Winter nicht bewirtschaftet ist. Wir rasten kurz und essen. Es gibt wunderbare Ausblicke auf die uns bekannte Schweizer Bergwelt (u.a. Dufourspitze). Danach folgt wieder eine längere Querung und eine kurze Abfahrt, bevor es auf die Parrotspitze geht. Ich bleibe herunten sitzen und genieße das Panaroma, während Lukas mit unserem Bergführer und zwei weiteren Teilnehmern auch noch die Parrotspitze besteigt. Zuletzt gibt es wieder eine sehr schöne, aber extrem anstrengende Abfahrt zur Hütte. Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter, dass wir die „Königsetappe“ der Tourenwoche bei schönem Wetter und guter Sicht erleben durften.
Über Nacht hat das Wetter wieder total zugezogen; dennoch möchten wir einen Aufstieg zur Vincentpyramide versuchen; wir kommen allerdings nur bis etwas über 4000 m und beschließen dann, da wir nur wenige Meter sehen können, wieder vorsichtig zur Hütte abzufahren. Von dort geht’s wieder mit schwerem Rucksack hinunter nach Gressoney, wo wir noch einen schönen Abend verbringen, bevor wir sehr zeitig am nächsten Tag die Heimreise starten.
Eine wunderbare Schitourenwoche in dn Westalpen, bei der wir trotz des nicht immer stabilen Wetter unsere grossen Tourenziele erreichen konnten. Wir sind glücklich, dass wir nach der Besteigung der Dufourspitze vor einigen Jahren von der Schweizer Seite nun auch etliche Gipfel in diesem schönen Massiv von Italien aus mit Schiern besteigen konnten.