Hochmeister Alpin
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Kathmandu - Gokyo

Kathmandu

 

9. Okober 2010: Nachdem mein Vater gestern abgeflogen ist soll es heute bereits ins Khumbu gehen. Ich bin mit einem unserer Sherpa vom Cho Oyo, Da Zanbu verabredet, der heute ebenfalls nach Lukla fliegen soll und mit dem ich dann gemeinsam den ersten Teil des Trekkings bis in sein Heimatdorf machen wollte. Daraus wird jetzt leider nichts, weil es in Lukla wieder einmal schlechtes Wetter gibt und die Maschinen nicht landen können. Ich bin von 6Uhr45 bis 14 Uhr auf standby und fahre dann zurück ins Hotel Thamel. Ich schreibe noch ein paar Karten, gehe zum Friseur und treffe mich am Abend mit Thomas; wir gehen ins K-too und danach in Sam´s Pub.

 

Am nächsten Morgen ist immer noch schlechtes Wetter in Lukla. Wenigstens wurde ich bereits im Hotel darüber informiert und musste nicht zum Flughafen. Ich schlendere durch Thamel, danach zum Durbar Square und zuletzt wieder mühsam zurück durch eine lokale Einkaufsstraße. Um sieben treffe ich Thomas im Fire&Ice, der total begeistert ist von diesem Lokal. Wir verabreden, dass ich ihn morgen wieder um elf Uhr anrufe, falls der Flug nochmals ausfällt.

 

Auch am nächsten Tag bekomme ich um 10 Uhr wieder die Absage wegen des Fluges. Da es langsam mühsam wird, die Zeit totzuschlagen, schlage ich Thomas einen Ausflug in die Köngisstadt Bhaktapur vor. Der Trip dauert den ganzen Nachmittag und war definitiv interessant und sehenswert. Am Nachmittag erreiche ich Dean, einen der Bergführer für die Ama Dablam; er freut sich, von mir zu hören und wir verabreden uns zum Abendessen. Um sieben Uhr treffen Thomas und ich dann auch die beiden anderen Bergführer Mark und Lydia, die vor rund 20 Jahren als erste Frau den Mount Everest ohne Sauerstoff bestiegen hat. Wir gehen gemeinsam ins Third-Eye und verbringen einen angenehmen Abend. Wie jeden Abend gehen Thomas und ich danach noch auf einen Illy-Kaffee.

 

12. Oktober: Wieder ist der Flug abgesagt; diesmal passt zwar das Wetter, es hat sich jedoch in Lukla ein Unfall ereignet (zum Glück gab es keine Toten am gefährlichsten Flugplatz der Welt). Ich verbringe den ganzen Tag im Lavazza-Cafe beim Radisson und lese bevor ich mit Thomas am Abend ins Roadhouse gehe.

 

Kathmandu – Lukla – Namche Bazaar

 

13. Oktober: Endlich klappt es mit dem Flug; um 5Uhr15 werde ich vom Hotel abgeholt und bin kurz darauf am Flughafen. Dieser ist aber bis 8 Uhr aufgrund von dichtem Nebel gesperrt. Ich stehe dennoch bereits um halb acht auf dem Rollfeld und nach weiteren eineinhalb Stunden hebt auch unser Flieger endlich ab, nachdem zuvor schon mindestens dreissig Flugzeuge gestartet sind. Ich sitze im kleinsten Flugzeug das es hier gibt; lediglich 6 Sitze. Bereits um 10 Uhr bin ich dann in der Paradise Lodge in Lukla und warte auf das Gepäck, das angeblich mit dem nächsten Flugzeug kommen und dann zu mir gebracht werden soll. Um 13 Uhr rufe ich Hassan, unseren nepalesischen Agent an, der mir erklärt, dass das Gepäck gleich kommen muss. Eine halbe Stunde später stehen dann tatsächlich einige Träger mit Taschen vor mir; meine ist jedoch nicht dabei. Daraufhin eilt der Besitzer der Lodge mit mir nach draussen und läuft mit mir Richtung Namche. Nach zehn Minuten, am Ortsende von Lukla erreichen wir schliesslich einen Träger mit meiner Tasche, der sie nach Namche bringen wollte, während ich die Tasche jedoch in der Paradise Lodge für die anschliessende Besteigung der Ama Dablam deponieren muss.

 

Um 13Uhr45 kann ich dann endlich starten. Da es nur mehr vier Stunden hell ist, muss ich mich nun wirklich beeilen. Nach 90 Minuten erreiche ich daher bereits Phakding und nach weiteren 70 Minuten Monjo, den Eingang zum Everest Nationalpark; dort zahle ich 1000 Rupien und gehe weiter Richtung Namche, das ich um 18Uhr15 bei bereits völliger Dunkelheit erreiche.

 

Speziell der letzte Anstieg nach Namche war ziemlich anstrengend, aber auch bereits davor gab es immer wieder lange Gegensteigungen. In der Khumbu Lodge bekomme ich ein Zimmer mit Dusche – göttlich! Am Abend telefoniere ich noch mit Papa, der ja bereits seit einigen Tagen wieder zuhause ist und Thomas.

 

Namche-Thame-Namche

 

14.10.: Kurz nach acht stehe ich auf und gehe frühstücken. Ich packe meinen schweren Rucksack und gehe noch kurz ins Internet. Um 10 breche ich dann Richtung Thame auf; das Wetter beginnt sich zu bessern und ich genieße beste Sicht auf die unmliegenden 6000er. Der Weg nach Thame ist dann länger und anstrengender als erwartet; kurz nach halb eins bin ich am Ortsanfang und mache eine kurze Rast, während es draussen mehrere Male kurz regnet. Zum Kloster sind es noch mehr als 20 Minuten; den größten Teil des Weges werde ich dabei von einem achtjährigen Mädchen begleitet.

 

Im Kloster findet dann gerade eine Zeremonie statt. Um halb drei gehe ich wieder zurück; das Mädchen begleitet mich erneut und ich schenke ihr Toblerone.

 

Auch der Rückweg zieht sich wieder ziemlich und auch die gute Sicht ist nun weg. Um 16Uhr45 bin ich dann endlich zurück, ich kaufe noch Mars, Coke und frische Äpfel und geniesse anschließend eine heisse Dusche. Am Abend esse ich doppelte Portionen, da auch der morgige Tag wieder anstrengend werden wird.

 

Namche-Macherma

 

Um sechs stehe ich auf und bin der erste im Frühstücksraum; danach lege ich mich nochmals kurz hin, bevor ich den Rucksack packe und um halb acht aufbreche. Ich beginne heute sehr langsam. Nach einer halben Stunde bekomme ich zum ersten Mal freie Sicht auf Ama Dablam, Everest und Lhotse – einfach grandios. Vor allem mein nächstes Besteigungsziel, die Ama Dablam wirkt hier unbezwingbarauf mich; ich kann es kaum erwarteten dort zu klettern.

 

In Mong mache ich Halt und trinke einen Kaffee, den ersten Anstieg des Tages habe ich überwunden. Zufällig treffe ich vier Österreicher, die ich bis Dhole begleite. Von Mong (3950 m) muss man nochmals bis auf 3650 m absteigen und erst danach geht’s wieder mühsam bergauf nach Dhole (4080 m), das wir kurz nach ein Uhr erreichen. Während wir Mittagessen beginnt es draussen zu regnen. Ich frage mich, ob das Tagesziel Machermo noch zu schaffen sein wird.

 

Nach einer Stunde lässt zwar der Regen nach, es herrscht jetzt jedoch dichter Nebel. Ich breche dennoch um 14Uhr10 bei schlechter Sicht und Nieseln auf. Nach 25 Minuten erreiche ich Lhabarma (4330 m), trinke kurz einen Hot Lemon und gehe weiter. Es hat nun aufgehört zu regnen und auch die Sicht ist wieder besser; nach 45 Minuten erreiche ich Lura (4390 m); ich kehre kurz ein und gehe dann noch weitere 25 Minuten bis Machermo, wo ich um 16Uhr30 ankomme. Ich übernachte in einer Trekkers Lodge, sehr einfach, aber es gibt gute Käsenudeln. Zur Feier des Tages leiste ich mir auch noch ein Coke um 350 Rupien. Nach den anstrengenden und langen Touren der vergangenen Tage bin ich sehr froh, dass ich morgen nur eine kurze Tour nach Gokyo habe.

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© Lukas und Josef Hochmeister